FT-Linie

Was bedeutet „Field Trial Linie“ und in wiefern unterscheiden sich FTler von Labradoren aus „Standardzucht“, „Jagdlicher Leistungszucht“ oder „Spezieller Jagdlicher Leistungszucht“?

 

Meistens wird ein FTler auch als Arbeitslinie bezeichnet, aber es gibt auch Leute die sagen ein Labrador aus jagdlicher Leistungszucht ist Arbeitslinie und dieses Zuchtprädikat hat nicht unbedingt was mit den Field Trial Labradoren zu tun. Im Grunde genommen ist ein FTler etwas eigenständiges, man kann diese Bezeichnung nicht mit unserer Zuchtprädikatsbezeichnung vergleichen, bzw. haben beide nicht zwangsweise überhaupt was miteinander zu tun!!

 

Die FTler wurden über Jahre hinweg durch gezielte Zucht "selektiert", dabei stand besonders ihre Arbeitsfreude im Vordergrund. Während eines Field Trials (Jagdtag, bei dem die Retriever ausschließlich fürs Apportieren des zuvor geschossenen Wildes zuständig sind und von mehreren Richtern gerichtet werden)  werden unterschiedliche Anlagen bei den teilnehmenden Hunden geprüft.
Hierbei besonders wichtig:

 

- Steadyness (Standruhe, Warten, kein Winseln oder Bellen erlaubt)

- Handling (die Hunde müssen sich ggf. einweisen lassen um das vom Richter zuvor zugeteilte Wild zu apportieren)

- Hunting Ability (bei einigen Retrieves ist es notwendig, dass der Hund auch selbständig arbeitet um z.B. angeschossenes Wild zu finden)

- weiches Maul (das Wild muss unversehrt in der Hand des Richters landen)

 

…nur um mal ein paar Kriterien zu nennen, es gibt noch einige mehr.

 

Am Ende des Tages sollte auf jedenfall DER beste Retriever des Tages ermittelt werden. Je nachdem wie gut seine Leistung war, kann dann auch ein CACT (CACIT) Prädikat vergeben werden und ein Gewinner eines Field Trials (Open) bekommt die Bezeichnung FTW (Field Trial Winner) welche man auch bei uns desöfteren lesen kann. Hat ein Hund dann mehrere CACT-Titel erhalten wird ihm der Titel FTCh (Field Trial Champion) zugesprochen.

 

Von einem FT-Labrador spricht man dann, wenn in der Ahnentafel hauptsächlich FTCh oder auch FTW zu finden sind – und NUR das sind die Kriterien, nicht irgendeine andere Prüfung oder eins der Zuchtprädikate die es hierzulande gibt („Jagdliche Leistungszucht“ oder „Spezielle Jagdliche Leistungszucht“). Voraussetzung für „Jagdliche Leistungszucht“ ist beim DRC z.B. eine bestandende BLP (Bringleistungsprüfung) die mit kaltem Wild gearbeitet wird. Hierbei werden z.B. Schleppen, Frei-Verlorensuche und auch das Einweisen abgefragt. Diese Prüfung kann JEDER Hund ablegen, egal was seine Eltern, Ureltern, Urureltern usw… für Anlagen hatten.

Bei der „Speziellen Jagdlichen Leistungszucht“ ist es ähnlich, nur dass hier die Großeltern ebenfalls eine jagdliche Prüfung wie z.B. die BLP aufweisen müssen (also auf 2 Generationen nachgewiesen dass die Hunde kaltes Wild apportieren, Schleppen und Verlorensuchen machen können und sich einweisen lassen).

 

Druckversion | Sitemap
© Jasmin Groner